Als Sängerin und Gesangslehrerin betone ich die Ganzheitlichkeit im Gesang. Der ganze Körper ist unser Instrument, dessen Training nicht nur Stimmbänder entlastet, sondern auch unser stimmliches Potenzial entfaltet. Daher ist in meinem Unterricht Körperarbeit immer vertreten. Ich fördere auch bewusst die Reflexionsgabe meiner Schüler, damit sie lernen, ihr Instrument zu spüren, und zu spüren, was sie brauchen. Doch Gesang ist mehr als Technik - er lehrt uns, im Moment anzukommen und stärkt unsere Intuition und Zeitverständnis. Der Lernprozess - wie im Leben auch - ist fluktuierend und bedarf viel Geduld und Vertrauen. Das macht Gesang zu einer Lebensschule, denn die wenigsten Dinge im Leben verlaufen komplett linear. Und nichts ist schwieriger, als Geduld mit sich selbst zu haben! Doch Gesangstechnik kann nicht erzwungen werden, sondern muss mit Ruhe wachsen und in den richtigen Momenten Gas geben. Gesang ist keine statische Fertigkeit, sondern ein tägliches Entdecken neuer Facetten. Als Lehrerin schaffe ich strukturierte Lektionen, um auf individuelle Meilensteine hinzuarbeiten, fördere den Austausch und baue mit jedem Schüler einen persönlichen Lernschatz auf. Jede Stimme ist einzigartig und verdient individualisierte Aufmerksamkeit. Daher ermutige ich meine Schüler auch stets, den eigenen Lernweg zu respektieren. Meine eigene reflektierte Gesangserfahrung hilft mir, meine Schüler auf Augenhöhe zu begleiten. 

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Die letzten zwei Jahre habe ich in Mailand am Teatro alla Scala verbracht, wo ich die Opernakademie absolvierte. Diese Zeit hat meine Gesangstechnik nochmal sehr erweitert, denn die italienische Gesangschule ist sehr anders als unsere. Sie baut solide, starke Instrumente, kann aber auch - wie alle Schulen - falsch angewendet werden, und es bedarf auch hier einer starken Selbstreflexion. Mittlerweile ist mein Unterricht ein Mix aus italienischer Schule und der sehr stark auf Selbstreflexion und Eigenverantwortung basierenden Ausbildung, die ich in Bern absolviert habe. Ich arbeite mit Vokalisen, fördere die Randstimme und suche passendes Repertoire. Wenn das Interesse und die Bereitschaft vorhanden ist, greife ich auch auf italienische Etüden bsp. von Nicola Vaccai zurück, die allerdings viel Geduld erfordern.